LADINIA, CORVARA

Wider den Zeitgeist

In den 1930er-Jahren fand Cesco Kostner, ein Pionier des Tourismus im Gadertal, dass seine Skifahrerfreunde, die von weither angereist kamen, ein ordentliches Dach über dem Kopf brauchten und eine Stube, wo sie etwas Gutes zu Essen bekamen. Deshalb eröffnete er das Ladina, einen Berggasthof.

Heute scheint es, als wäre dort ein bisschen die Zeit stehengeblieben. Schon der Anblick von außen macht klar, dass dieser Gasthof etwas Besonderes ist. Keine Glitzerfassade, kein bemühter architektonischer Schick. Dafür fällt sofort seine urige, schlichte Natur ins Auge. Es ist ein Haus wie aus längst vergangenen Zeiten. Ein Eindruck, der sich verstärkt, sobald der Gast durch die Tür tritt. All das alte Holz an den Wänden und auf den Böden – wie das gemütlich knarzt! Die fein gebügelten Vorhänge an den kleinen Sprossenfenstern, die liebevoll ausgesuchten Kissen und Vasen, alles verbreitet echte Behaglichkeit. Ein Gefühl, dem sich niemand entziehen kann. Im Ladinia herrscht eine Atmosphäre, die einen in eine vergangene, bessere Welt zurückversetzt, in schöne Kindheitserinnerungen. Und wer genau hinhört, hört sogar ganz leise die Stimmen von Cesco Kostner und seinen Freunden, die im Winter, lang vor dem Sonnenuntergang, gern mit den Skiern nach Cortina aufbrachen. Und erst gegen Mitternacht wieder zurückzukehren.

13 äußerst gemütliche, rundum holzverkleidete Gästezimmer haben wir im Berghotel Ladinia. Was es sonst noch gibt? Da wäre das hauseigene Restaurant, das feine ladinische Gebirgsspezialitäten anbietet. Die Bar, in der jeden Mittwochabend die Musik aufspielt. Lange Sommer und Winter, weil das Ladinia das erste Haus bei uns im Tal ist, das im Frühling aufmacht, und das letzte, das im Herbst schließt. Gäste können so den duftenden Bergfrühling in den Dolomiten ebenso erleben wie den spektakulär leuchtenden Herbst mit den Lärchen, die sich in den schönsten Rot- und Orangetönen färben. Sie sehen schon: Die Zeit spielt eine besondere Rolle im Ladinia – ob es nun die Zeit ist, die stehengeblieben zu sein scheint, oder die Jahreszeiten, die märchenhafter sind als anderswo. Ein Träumchen!