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"Effatà", was auf Aramäisch „Öffne dich“ bedeutet, ist eine Einladung, die über Worte hinausgeht und das Herz unserer Menschlichkeit erreicht. Sich zu öffnen ist der erste Akt der Gastfreundschaft, eine Bewegung, die verwandelt. Es ist die Natur der Erde selbst, die keine leblose Materie ist, sondern lebendig, pulsierend, im ständigen Dialog mit denen, die sie bearbeiten und formen. Aus diesem Bewusstsein heraus entsteht Effatà – Die Erde lebt, eine Ausstellung, die Kunst und Solidarität vereint, um den Bau eines Familienhauses in Uganda zu unterstützen.
In den Händen von Margherita Grasselli – einer römischen Künstlerin, die sich stets sozialen Themen widmet – wird die Erde zur Erzählung. Ihre Bambine aus Ton tragen geflüsterte Erinnerungen, die Schönheit der Unvollkommenheit und die Kraft der Zerbrechlichkeit in sich. Jeder Riss, jede Spur ist ein Zeichen des Lebens und der Transformation. Es sind gesichtslose Bambine, damit sich der Betrachter in ihnen wiedererkennen, sich in ihren Geschichten spiegeln und Teil von etwas Größerem fühlen kann.
Einige, mit helleren Schattierungen, repräsentieren die Frauen, die mit der Welt von Casa Costa 1956 verbunden sind – Hüterinnen der Fürsorge, Gastfreundschaft und des Willkommenseins. Andere, geformt aus dunklerer Tonerde, tragen die Namen und Geschichten von fünf afrikanischen Mädchen, Zeugen der Realität, die das Familienhaus, verwaltet von der Effatà Charity Organisation (Empfänger der Solidaritätsinitiative), in Nakibanga am Viktoriasee in Uganda aufnehmen wird.
Jede ausgestellte Bambina ist ein Siegel der Transformation: Die Erde, die aufnimmt und sich formen lässt, wird zum Symbol von Fürsorge und Schönheit. In ihr verweben sich Vergangenheit und Zukunft, schaffende Hände und empfangende Herzen. Formen ist bereits ein Akt des Zuhörens, eine Einladung, die Geschichten um uns herum zu erkennen und zu begrüßen. Denn jedes Leben verdient es, gesehen, aufgenommen und unterstützt zu werden.
Und so wie der Ton sich verwandeln lässt, wird auch das Familienhaus ein Ort der Transformation sein. Kein bloßer Zufluchtsort, sondern ein Raum voller Möglichkeiten, wo Mütter und Kinder, die Verlassenheit, Krankheit und Schwierigkeiten erlebt haben, sich willkommen, geliebt und umsorgt fühlen können. Denn Würde wird nicht geschenkt, sie wird aufgebaut – Schritt für Schritt, indem Orte geschaffen werden, an denen Menschen wachsen und ihre Menschlichkeit pflegen können.
Doch ein Haus ist nicht nur ein Dach über dem Kopf: Es ist ein Herz, das im Einklang mit der Gemeinschaft schlägt. Der Spielplatz wird den Kindern des Dorfes offenstehen, die Erde wird Obst, Gemüse und Milch schenken, die geteilt und getauscht werden, und Handwerker werden ihr Wissen und ihre Fertigkeiten weitergeben. Es wird ein lebendiger Ort sein, an dem Menschen sich begegnen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.
Wie die Erde, die aufnimmt, bewahrt und zurückgibt, wird auch dieses Haus ein Schoß des Lebens sein, ein Ort, an dem Fürsorge zur Zukunft wird.
Der Ton und die Erde verweben sich zu einer größeren Erzählung. Die gleiche Philosophie, die Simone Cantafio, Executive Chef des Hotels La Perla, leitet, schwingt in dieser Ausstellung mit: Die Erde lebt, und in den Händen derer, die sie bearbeiten, wird sie zu etwas Einzigartigem. Sie ist nicht nur Materie, sondern Erfahrung, Erinnerung, Identität.
Und genau hier finden die Bambine der Künstlerin Margherita Grasselli ihren Platz – neben einer Vision, die in der Erde nicht nur ein formbares Element erkennt, sondern ein Wesen, mit dem man in Dialog tritt, das man respektiert und dem man zuhört. So wie ein Gericht die Geschichte derer erzählt, die es möglich gemacht haben, erzählen diese Skulpturen die Geschichte derer, die eine bessere Zukunft aufbauen.
Jede Bambina in der Ausstellung ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern trägt eine Botschaft der Hoffnung und der Möglichkeit in sich. Sie sind Boten der Zukunft, Zeugen eines entstehenden Hauses und eines gelebten Willkommens.
Jede Geste, so klein sie auch sein mag, ist ein Baustein dieses Vorhabens.
Öffnen Sie sich diesem Traum. Öffnen Sie sich der Schönheit der Begegnung. Öffnen Sie sich der Veränderung. Effatà.
Kunstausstellung mit freiem Eintritt, täglich im März von 16:00 bis 18:00 Uhr im Restaurant La Stüa de Michil des Hotels La Perla in Corvara in Badia (BZ).
Alle ausgestellten Werke sind käuflich zu erwerben, und 20 % des Erlöses fließen in den Bau des Familienhauses in Uganda.